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Bildung + Innovation Das Online-Magazin zum Thema Innovation und Qualitätsentwicklung im Bildungswesen

Erschienen am 03.07.2002:

Klassenfahrt in den Norden - Teil 3

Klaus Böger, Senator für Bildung, Jugend und Sport in Berlin
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Klaus Böger

Bildung PLUS: Was haben Sie vom PISA-Sieger Finnland gelernt?

Böger: In Finnland genießt Bildung einen hohen gesellschaftlichen Stellenwert. Es gibt dort keinen Streit um Schulstrukturen, sondern die Verständigung auf eine integrierte Schulform, in der alle Kinder und Jugendlichen sehr differenziert gefördert und gefordert werden. Die Schülerinnen und Schüler stehen im Mittelpunkt. Um ihre Erziehung und Bildung geht es. Das Gebot gerechter Chancen erfüllen die Finnen dabei ohne Zweifel besser als wir. Das muss uns allen zu denken geben.

Bildung PLUS: Haben andere Länder die Bedeutung von Bildung früher erkannt?

Böger: Das glaube ich nicht. Die PISA-Studie hat in Deutschland aber den Durchbruch gebracht hin zu verlässlicher empirischer Bildungsforschung, mit der entscheidende Kompetenzen gemessen werden können. Das ist dringend notwendig. Denn wir haben zu viele dogmatische Behauptungen, die angeblich wissenschaftlich belegt sind.

Bildung PLUS: Welche Maßnahmen zur Veränderung des deutschen Bildungswesens müssen zuerst realisiert werden?

Böger: Wir müssen die Primarausbildung (Kindergarten, Vorschule und Grundschule) stärken. Wir werden die familienfreundlichen Halbtagsgrundschulen und Ganztagsgrundschulen ausbauen. Wir brauchen eine Reform der Lehrerbildung und müssen die Methodik sowie Didaktik des Unterrichtens verbessern. Wir brauchen klare Qualitätsstandards und Schulen mit größerer Eigenverantwortung. Eine besondere Herausforderung gerade für Großstädte wie Berlin ist schließlich auch die möglichst frühe Förderung von Migrantenkindern in der deutschen Sprache. Das sind nicht die einzigen, aber vorrangige Aufgaben für die Bildungspolitik.

Autor(in): Udo Löffler
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Datum: 03.07.2002
© Innovationsportal

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Die Redaktion des Online-Magazins Bildung + Innovation arbeitet journalistisch frei und unabhängig. Die veröffentlichten Beiträge bilden u. a. auch interessante Einzelmeinungen zum Bildungsgeschehen ab; die darin zum Ausdruck gebrachte Meinung entspricht nicht notwendig der Meinung der Redaktion oder des DIPF.

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